Die Genossenschaft geht gestärkt und motiviert in die nächsten Herausforderungen
Am Montag, dem 17. Oktober 2022, war es endlich so weit: die Alte Schule Bühl eG hatte zu ihrer ersten Mitgliederversammlung seit der Eintragung als Genossenschaft geladen. „Turnusmäßig wäre eine Vollversammlung erst ein Jahr nach Eintragung vorgesehen gewesen. Wir wollten unsere Mitglieder aber schon jetzt über den aktuellen Stand der Genossenschaft informieren und ihnen die Möglichkeit geben, alle ihre Fragen an uns loszuwerden,“ so Susan Funk, erster Vorstand der Genossenschaft. Die Versammlung stieß bei den Genossenschaftsmitgliedern auf reges Interesse, so dass der große Saal des Gasthauses zum Alpsee in Bühl bis auf den letzten Platz besetzt war. Als besonderer Gast war Herr Seidl von der Initiative Kulturerbe Bayern anwesend, deren Stiftung seit Kurzem die Alte Schule als Genossenschaftsmitglied unterstützt.
Es ging los mit der Vorstellung des Vorstands, des Aufsichtsrats und des Kernteams, das zurzeit zusammen mit dem Vorstand aus acht Personen besteht, die sich in den Bereichen Finanzen, Mitgliederverwaltung, Marketing und Fördermittel engagieren. Es folgte ein kurzer Überblick über die wesentlichen Meilensteine seit der Gründung der Initiative zur Rettung der Alten Schule Bühl bis zum heutigen Tag. Der Weg war nicht einfach und es wurde deutlich, dass, neben einer großen Unterstützung in der Bevölkerung, auch viel Gegenwind zu meistern war. Wie groß das Engagement aller Beteiligten ist, zeigten die 4.823 ehrenamtlichen Arbeitsstunden, die die Ehrenamtlichen mittlerweile investiert haben.
Nächster Tagesordnungspunkt war die Vorstellung des eingereichten Genehmigungsplans mit dem Nutzungskonzept. Dabei wurde nochmal unterstrichen, dass die Alte Schule nur mit minimal invasiven Eingriffen saniert werden soll. Zudem stelle ein so altes und denkmalgeschütztes Gebäude besondere Anforderungen an die Erteilung einer Baugenehmigung, um beispielsweise den Brandschutz zu gewährleisten. Dies mache das Genehmigungsverfahren sehr langwierig und arbeitsintensiv, so dass die Baugenehmigung erst in den nächsten Monaten erwartet würde.
Daneben wurde bereits jetzt viel Vorarbeit geleistet: der Internetauftritt der Alten Schule wurde komplett überarbeitet und der Flyer wurde aktualisiert. Das Holz, das privat und von der Stadt Immenstadt letztes Jahr gespendet wurde, ist zu 99% gesägt, so dass im nächsten Schritt die Schindeln für die Außenfassade hergestellt werden können. „Die große Schwierigkeit ist, dass wir bei jedem Schritt genau abklären müssen, ob es sich bei Arbeiten an und um das Haus um einen förderungsschädlichen Maßnahmenbeginn handelt,“ erklärte Guido Böck, zweiter Vorstand und betraut mit allen Angelegenheiten rund um die Sanierungsmaßnahmen.
Derzeit prüft die alte Schule verschiedene Förderungsmöglichkeit, von der Förderung des Amtes für ländliche Entwicklung bis zur Städtebauförderung. „Einige der Förderungen schließen sich gegenseitig aus, so dass hier ein optimaler Weg gefunden werden muss, um das Maximale herauszuholen,“ so Max Kirchmann, dritter Vorstand. Durch Stände auf Wochenmärkten, zuletzt in Oberstaufen, und bei Großveranstaltungen wie dem Allgäu Triathlon, versucht die Genossenschaft, das Projekt Alte Schule Bühl weiter in der Region bekannt zu machen und neue Genossenschaftsmitglieder zu werben. Neben den offiziellen Förderstellen und den Genossenschaftsanteilen sind private Förderer, wie Stiftungen und Unternehmen, als dritte Säule zur Finanzierung der Sanierung vorgesehen.
Alle waren sich einig, dass noch viel Arbeit vor der Alten Schule liegt, dass aber bereits viel erreicht wurde und die Genossenschaft auf einem guten Weg ist. Mit vielen guten Anregungen und Zuspruch der Mitglieder geht der Vorstand mit seinem Kernteam gestärkt und energiegeladen aus dieser Mitgliederversammlung und freut sich darauf, das Projekt weiter tatkräftig voranzutreiben.
